Was macht eigentlich aus einer „guten“ Führungskraft eine „sehr gute“ Führungskraft? Wo liegt der Grund, dass es in jedem Unternehmen Führungskräfte gibt, die besonders erfolgreich sind und auch besonders erfolgreiche Mitarbeiter in ihren Reihen haben, die mit Spaß und Einsatz bei der Sache sind?
Es sind nicht nur Erfahrung und fachliches Know-How, welche die „guten“ von den „sehr guten“ Führungskräften unterscheiden. Es ist vor allem ein Faktor, dessen sich viele Führungskräfte nicht einmal bewusst sind, nämlich die Fähigkeit, die eigenen Emotionen und die Emotionen anderer wahrnehmen und regulieren zu können. Diese Fähigkeit bezeichnet man als „emotionale Intelligenz“ und sie macht den Unterschied.
Sich seiner eigenen Gefühle bewusst zu sein und situationsbedingt selbst zielgerichtet steuern zu können ist eine der wichtigsten Fähigkeiten einer sehr guten Führungskraft.
Genau so wichtig ist die Fähigkeit, auch die Emotionen der Mitarbeiter zu erkennen und sich darauf in der jeweiligen Situation einstellen zu können. Dabei geht es keineswegs darum, die Emotionen und damit die Mitarbeiter zu „manipulieren“, sondern sich bewusst zu machen, welche Emotionen sind bei den Mitarbeitern in einer bestimmten Situation gerade akut, um sich dann als Führungskraft zu fragen, wie mit diesen Emotionen umgegangen werden sollte, um die jeweilige Situation bestmöglich zu bewältigen. Allein zu wissen, dass neben der reinen Sachebene immer auch emotionale Faktoren in einer Situation eine wichtige Rolle spielen, ist ein Schritt in Richtung emotionaler Intelligenz.
Seine eigenen Emotionen zu regulieren heißt ebenfalls ausdrücklich nicht, Emotionen wie Ärger, Wut oder Freude immer zu unterdrücken. Emotionen – auch die eigenen – brauchen ihren Raum. Es geht um die Art und Weise, ob und wie diese Emotionen gezeigt werden und ob dies in der jeweiligen Situation angemessen und zielführend ist und wie sich die Führungskraft selbst damit fühlt.
Die gute Nachricht ist: Wer als Führungskraft glaubt, er könne seine emotionale Intelligenz verbessern, kann dies tatsächlich tun. Emotionale Intelligenz ist nicht etwas, was wir haben oder nicht und mit dessen Level wir eben leben müssen sondern es gibt Mittel und Wege – zum Beispiel im Coaching – wenn dieses Handlungsfeld erkannt ist – gezielt daran zu arbeiten, die emotionale Intelligenz zu verbessern und damit zur noch besseren Führungskraft zu werden.
Stellen Sie sich doch einmal die folgenden Fragen:
1. Ist mir bewusst, wie es mir in bestimmten beruflichen Situationen eigentlich geht?
2. Wie gehe ich mit diesem Befinden selber um? Zeige ich, wie es mir geht? Ist das der Situation angemessen?
3. Erkenne ich in bestimmten Situationen, wie es meinem Mitarbeiter geht?
4. Welche Rolle spielt für mich die Frage, wie es meinem Mitarbeiter in und mit einer Situation gerade geht?
5. Was würden meine Mitarbeiter sagen, wie es um meine emotionale Intelligenz bestellt ist?
Wie immer wünsche ich ein schönes Wochenende und viel Glück und Erfolg bei allem, was Sie tun.
Ihr / Euer
Frank Bönning
Comments